Plädoyer für selbstbewusste und lebendige Hochschulen

Der Geist der zur Diskussion gestellten Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetztes (NHG) ist für die Hochschulen ebenso wie schon das NHG in der derzeit gültigen Fassung völlig indiskutabel.

 

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immobilienmanager.AWARD 2010

immobilienmanager zeichnet 2010 wieder erfolgreiche Unter- nehmen, Projekte und Personen der Immobilienwirtschaft mit dem immobilienmanager.AWARD aus.

 

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Die Chancen fangen –von der Eifel aus gesehen- hinter Aachen an

Über den Tellerrand geschaut: Zu einem Wochenende in der Eifel

 
Die Ursprünglichkeit macht die Schönheit und Reiz der Eifel aus. In der Eifel konnte sich die Natur weitgehend frei von menschlichen Eingriffen entwickeln. Wer über Felder oder durch Wälder streift, genießt das. Da liegt ein Hauch von Urwald in der Luft, wenn umgefallene Bäume liegen geblieben und die Natur über sie hin weg gewachsen sind. Das Land ist aber auch karg. Die Bewohner mussten dem Land jedes Jahr aufs Neue all das, was sie zum Überleben brauchten, regelrecht abtrotzen. Das reichte zum Leben. Reichtümer konnte in der Eifel niemand anhäufen. Das Land ernährte seine Menschen mehr schlecht als recht.
Mit dem Bedeutungsverlust der Landwirtschaft war es für die jüngeren Eifelaner umso schwieriger. Viele sind der Arbeit in den nahe gelegenen Ballungsräumen nachgezogen. Erstaunliche viele sind aber nicht der Arbeit hinterher gezogen, sondern arbeiten außerhalb der Eifel, wohnen aber noch in der Eifel. Das zeigt die Bodenständigkeit der Eifelaner.
 
Das Land hat die Menschen geprägt. Der Eifelaner ist mit dem zufrieden, was er hat und ruht in sich. Was soll er viel Aufhabens machen, um Dinge, die er nicht ändern kann. Auf Außenstehende wirkt er eher wortkarg und unzugänglich. Wem es aber als Zugezogenem gelingt, sich seinen Platz in der Eifelgesellschaft zu erarbeiten, der wird die ursprüngliche Herzlichkeit seiner Nachbarn nicht mehr missen wollen.
 
An vielen Orten in der Eifel hat man den Eindruck, die Zeit sei stehen geblieben. Das gibt es Schaufenster deren Dekoration an die Auslagen früherer Jahrzehnte erinnert, wenngleich die Waren natürlich heutigem Standard entsprechen. So manche Hausfassaden weckt auch Erinnerungen an frühere Zeiten. Aber die Schnelllebigkeit der Zeit geht auch an der Eifel nicht vorüber.
 
Auch die Eifel wird immer älter. Immer mehr junge Menschen verspüren nicht mehr die starke Verwurzelung mit ihrer Heimat, der Eifel, und machen das, was alle junge Menschen überall in Deutschland und der ganzen Welt machen, sie ziehen der Arbeit hinterher. Nur jetzt packen sie auch ihre Siebensachen und kehren der Eifel auch als Wohnort den Rücken. Zurück bleiben heute schon die Älteren, und die werden, dass zeigt die Bevölkerungsentwicklung leider sehr dramatisch, in den nächsten Jahren immer mehr. Wenn man dieser Entwicklung nicht gegensteuert, wird die Eifel zu einem einzigen großen Altersheim.
 
Die Zukunft der Eifel liegt in ihrer Stärke, der Natur. Das ist das Pfund mit dem die Eifel intelligent wuchern muss. Schon einmal –das zeigen manche stehen gelassene Schilder „Gästezimmer zu vermieten“- waren sich die Eifelaner ihrer Attraktivität für Fremde bewusst. Wer sich aber die Mühe macht, sich so manches Gastzimmer, was da so einladenden angepriesen wird, anzuschauen, dem bleibt dann doch schon der Atem stocken und nach anfänglichem Schrecken kommt ein „Könnt schon wieder modern sein“.
 
Vielfach scheint es so, als ob, nicht nur die Äußerlichkeiten konserviert zu sein. Auch in den Köpfen scheint einiges im Stillstand verharrt zu sein. Aber das ist die Chance für junge Menschen neuen Pep und Schwung in die Eifel zu bringen. Voraussetzung dafür ist aber, dass man Gäste als Gäste empfängt und nicht als lästige Eindringlinge. Das setzt die Bereitschaft voraus, in den Köpfen derjenigen spazieren zu gehen, die man morgen als Gast in der Eifel begrüßen möchte.
 
Tourismus, der die Natur in den Vordergrund stellt ohne die Natur zu überfordern, indem man es so übertreibt, dass aufgrund einfallender Cohorten aus Touristen Terroristen der Natur werden, könnte der Schlüssel in eine nachhaltig positive Zukunftsentwicklung sein.
 
Für wen könnte die Eifel in Zeiten, in denen mit dem Flugzeug alle Regionen der Welt verhältnismäßig schnell erreichbar sein, attraktiv sein? Die Eifel mit ihrer modellierten Landschaft hat gerade für die hohe Attraktivität deren Heimat platt wie eine Flunder ist. Die Antwort für die Eifel liegt so nah: Schon kurz hinter Aachen liegt die holländische Grenze. Die Niederländer sind ein fleißiges, weltoffenes und damit auch wohlhabendes Land. Die Niederländer begegnen uns Deutschen mit großer Offenheit.
 
Das sollte sich die Eifel zu nutze machen. Neben Land und Leuten, der räumlichen Nähe hat das Preisniveau in der Eifel hohe Attraktivität für unsere Nachbarn. Über diese Stärke und die Anziehungskraft für Touristen aus den Niederlanden sollten sich die Eifelaner Klarheit verschaffen. In nächsten Schritten gilt es dann, so wie man es immer macht, wenn man Gäste erwartet, Hausputz machen. Der Hausputz sollte sich aber nicht nur auf Äußerlichkeiten beziehen. Das auch. Die Städte und Dörfer sollen Gäste einladen. Und so wie man Blumen auf den Tisch stellt, kann man auch öffentliches Grün auf Straßen und Plätzen dekorieren. Mehrwöchige Urlaube müssen aber neben dem Naturerlebnis noch andere Überraschungen und Animationen für Jung und Alt aufbieten. Vor allem aber scheint es notwendig in einigen Köpfen Hausputz durch zu führen und bereit dafür zu sein, Gäste an der Schönheit der Eifel teilhaben zu lassen.
 
Dann könnte die Eifel eine lebendige Region mit Arbeit für viele, einem Nebeneinander aller Generationen und hoher Aufenthaltsqualität werden.