Plädoyer für selbstbewusste und lebendige Hochschulen

Der Geist der zur Diskussion gestellten Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetztes (NHG) ist für die Hochschulen ebenso wie schon das NHG in der derzeit gültigen Fassung völlig indiskutabel.

 

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immobilienmanager.AWARD 2010

immobilienmanager zeichnet 2010 wieder erfolgreiche Unter- nehmen, Projekte und Personen der Immobilienwirtschaft mit dem immobilienmanager.AWARD aus.

 

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Wo ist der Wirtschaftsminister?

Tageskolumne anlässlich des Interviews von Wirtschaftsminister Michael Glos in der Tageszeitung „Die Welt“ am Montag, den 20.10.2008

 
Als die Finanzkrise in der öffentlichen Wahrnehmung noch in den Kinderschuhen steckt, da treten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) beherzt vor die Kameras und verkünden die allseits bekannte Bundesbürgschaft für alle Sparguthaben, um zu verhindern, dass die Sparer in Panik zu ihren Banken gehen und mit dem Abheben ihrer Ersparnisse die Krise den entscheidenden Turbo geben.
Allseitig bekommen die beiden Politiker hierfür parteiübergreifend Anerkennung. Zu recht.
 
Aber wo war der Wirtschaftsminister? Wo ist er jetzt?
 
Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hat sich in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ zu Wort gemeldet. Er habe im Hintergrund gearbeitet und er suche nicht die Öffentlichkeit. Das klingt wie eine Mischung aus Bockigkeit und Entschuldigung.
 
Was kann ein Wirtschaftsminister eines Nationalstaates heute noch leisten? In einer globalisierten Welt –so die erste berechtigte Annahme- hat ein Wirtschaftsminister kaum Chancen und ist eigentlich überflüssig. Aber die Krise und deren Bewältigung durch die Nationalregierungen zeigt das Gegenteil: die Renaissance der Einflussnotwendigkeiten und der Einflussmöglichkeiten der Nationalregierungen.
 
Das wichtigste Thema eines Wirtschaftsministers ist es, Vertrauen zu erhalten, zu stärken und/oder wiederzugewinnen. Das, Herr Glos, gelingt nicht, wenn man nicht präsent ist. Keiner unterstellt Ihnen Untätigkeit. Aber ein Wirtschaftsminister gehört in einer solchen Krise an die Front. Die Front ist da, wo man möglichst viele Menschen erreicht. Da waren Sie nicht! Das ist Ihre Verantwortung.
 
Die Chance des bayrischen Neubeginns besteht jetzt darin, die Gunst der Stunde zu nutzen und in einer kleinen Kabinettsumbildung nicht nur einen Nachfolger für Horst Seehofer, sondern auch für Michael Glos, der inzwischen auch deutlich amtmüde wirkt, zu suchen und zu finden. Sollte dies ein Nicht Bayer sein, dann wäre es eine etwas größere Rochade, die ein Jahr vor den Bundestagswahlen frischen Wind in ein sehr routiniert arbeitendes Kabinett bringen könnte.
 
Der Hesse Roland Koch ist kein Bayer, er ist Hesse und sucht mit hoher Wahrscheinlichkeit bald einen neuen Wirkungskreis. Unabhängig davon, wie sympathisch oder eben auch unsympathisch Roland Koch persönlich wirkt, scheint er einer der wenigen gewesen zu sein, der in der Finanzkrise in der Bankenmetropole Frankfurt keine schlechte Figur gemacht hat. Ob er sich mit seiner hessischen Leistungsbilanz, die immerhin nicht genügend Hessen überzeugte, um ihm ein weiteres Mandat als hessischer Ministerpräsident zu geben, damit trotzdem als Bundeswirtschaftsminister empfiehlt, haben andere zu entscheiden. Und die haben auch immer eine Vielzahl anderer, sachfremde Gründe im Kopf.