Plädoyer für selbstbewusste und lebendige Hochschulen

Der Geist der zur Diskussion gestellten Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetztes (NHG) ist für die Hochschulen ebenso wie schon das NHG in der derzeit gültigen Fassung völlig indiskutabel.

 

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immobilienmanager.AWARD 2010

immobilienmanager zeichnet 2010 wieder erfolgreiche Unter- nehmen, Projekte und Personen der Immobilienwirtschaft mit dem immobilienmanager.AWARD aus.

 

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Gold kann man nicht essen

Tageskolumne Freitag, den 10.10.2008

 
Die Weltwirtschaft schaut in den Abgrund. Die Politik hat die Gefahr dieser Mega-Krise sofort erkannt und handelte, bevor eine Bankenschieflage überhaupt erst bekannt wurde, wie bei der Hypo Real Estate mit 50 Mrd. € Abschirmung oder der Fortis, wo sich gleichzeitig die Regierungschefs von Belgien, Holland und Luxemburg mit Hilfe des Chefs der Europäischen Zentralbank auf etwas über 11 Mrd. € Rettungsgeld verständigten.
Das alles könnte nur der Anfang sein, wo doch alleine die beiden großen amerikanischen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac 5400 Milliarden US Dollar Hypotheken angesammelt haben. Da machen sich auch 700 Mrd. US Dollar Staatshilfe bescheiden aus.
 
Die globalisierte Weltwirtschaft ist alles andere als robust und stabil. Sie ist anfällig für Glücksritter, Hasardeure und Spekulanten, die auf Baisse setzen, um den einen oder anderen oder mehrere Konkurrenten zu schlucken oder andere Beteiligungen zu schließen. Das sind verantwortungslose Manager, die ein offenes Feuer auf einem sprudelnden Bohrloch anzünden.
 
Es ist ein hohes Ziel, das wertvollste Gut einer Wirtschaft trocken zu halten: das Vertrauen. Alle derzeitigen Bemühungen laufen auf Eines hinaus: Vertrauen zu erhalten oder verlorenes Vertrauen wieder zu gewinnen. Vertrauen ist wie der Mörtel zwischen den Steinen einer gemauerten Wand. Ist das Vertrauen hin, hilft nichts mehr.
 
Zu allem Überdruss hat das Volk nicht den Eindruck, dass es von fach- und sachkundigen Politikern durch diese Krise manövriert wird. Würde sich Wirtschaftsminister Glos zu Wort melden, es wäre wohl eher kontraproduktiv.*
 
Was kann der Bürger tun? Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Denn der Bürger muss sich im Klaren darüber sein, dass ängstliches Handeln die Krise verstärken kann und diese dann unkontrollierbar an Fahrt und Kraft gewinnt, so dass alles in die Tiefe gerissen wird.
 
So kurios es klingt, das Geld, das die Sparer mit ihrem verständlichen Sicherheitsdenken so schnell wie möglich zurück zu ihren Sparkassen und Volksbanken getragen haben, müssen die Spar- und Volksbanker unverzüglich an die Banken, wo die Sparer das Geld entzogen haben, zurück pumpen, sonst kollabiert das fragile System an dieser Stelle.
 
Es gilt mit Augenmaß Vorsorge zu treffen. Immobilien können ein sicheres Investment sein. Doch wo kein Konsum, werden auch keine Nutzer sein. Traditionell ist Gold ein sicheres An-lagegut. Wenn alle auf Gold gehen, schnellt dessen Kurs in die Höhe. Egal, ob die Krise kommt oder an uns vorüberzieht (was gar nicht passieren kann, obwohl wir ganz solide da stehen, weil alles mit allem verflochten ist) wird sich der Kurs normalisieren und man verliert, aber eben nicht alles. Einen Nachteil hat Gold – wenn alles kaputt geht, hilft Gold auch wenig. – Denn Gold kann man nicht essen.
 
Sicher, ich habe schon einmal Hunger gehabt. Aber es hätte nur weniger Schritte bedurft und der Hunger wäre gestillt gewesen. Meine Generation und ich, wir sind keine Fachleute für Hunger – allenfalls für Appetit.
 
Hypothekenkrise, Energiekrise, Finanzkrise, Weltwirtschaftkrise, – manche beschwören die Ereignisse des Jahres 1929, als weltweit die Lichter ausgingen. Im Gegensatz zu damals handeln die Politiker heute weltweit beherzter, bis hin zur Verstaatlichung der großen Banken. Was aber, wenn die aufgerissenen Löcher zu gewaltig sind, so dass trotzdem alle Dämme brechen?
 
Dann wäre unser Geld das, was es ist: bunt bedrucktes Papier. Es würde seinen Zweck nach dem Wettrennen der Nullen, der Inflation, gar nicht mehr oder nur mäßig erfüllen.
 
Das Wesentliche würde wieder in den Vordergrund rücken: das blanke Überleben – und das hieße, Hunger und Durst stillen, sich vor der Natur schützen durch ein Dach über dem Kopf und der Versorgung mit Energie.
 
All diejenigen, die ein Stück Land haben, sind gut dran. Aus so manchem englischen Rasen wird dann ein Gemüsebeet. Landwirt ist wieder ein Beruf, nachdem bisher unsere Lebensmittel doch „nur aus dem Supermarkt stammen“. Ein angesehener Beruf zudem.
 
Selbstversorger leben besser. Je mehr sie übrig haben, um so mehr können sie tauschen. Sollten sie ganze Äcker haben, so seien sie vorsichtig. Verwandte, auch solche, die sie schon länger nicht gesehen haben, werden sie bestürmen. Wildfremde werden ihre Äcker plündern.
 
Deshalb mein Rat: Kaufen Sie Ackerland. Schließen Sie einen Pachtvertrag, der ihnen nach ihrer Wahl ermöglicht, die Pacht in Geld oder auch in Naturalien verlangen zu können.
 
Behalten sie sich das Recht vor, eigene Erntehelfer einsetzen zu können. So können Sie ihre Verwandtschaft auch noch durchbringen ohne dass sie ihnen zur Last fällt. Die sind dann abends einfach müde. Vergessen sie nicht, dass ihr Pächter ihr Ackerland schützen muss. Diebe werden überall lauern. Wer hätte gedacht, dass es soweit noch einmal kommen könnte.
 
Was für eine Katastrophe für eine Generation, die Materialismus mit Gott verwechselt. Wenn alles hin ist, bleibt dann nur Leere? Nein, denn Gott ist nicht tot – es lebe Gott.
 
*wen er nicht auch ein Opfer des bayrischen Tsunami geworden ist?
 
Die Gegenrede ist nicht nur nicht erwünscht, sondern geradezu heraus gefordert!