Plädoyer für selbstbewusste und lebendige Hochschulen

Der Geist der zur Diskussion gestellten Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetztes (NHG) ist für die Hochschulen ebenso wie schon das NHG in der derzeit gültigen Fassung völlig indiskutabel.

 

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immobilienmanager.AWARD 2010

immobilienmanager zeichnet 2010 wieder erfolgreiche Unter- nehmen, Projekte und Personen der Immobilienwirtschaft mit dem immobilienmanager.AWARD aus.

 

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Ach wie schön, dass alles doch nur noch ein Film ist

Zur Ausstrahlung „Das Leben der Anderen“ am 04.10.2008

 
„Das Leben der Anderen“ schildert den DDR-Spitzelstaat am Beispiel der Kulturszene und wie ein Stasi-Spitzel ausbricht und damit einen Schriftsteller schützt, wenngleich er ein persönliches Drama, den Freitod der Freundin des Schriftstellers, nicht verhindern kann.
Der Film nimmt mit, reißt in seinen Bann. Und am Ende bleibt ein: Gut, dass das vorbei ist. So war es eben damals in der DDR. Mit der Überlegenheit der westlichen Demokraten lässt sich dann trefflich das Drama auf dem Sofa vorm Fernseher ertragen.
 
Natürlich sympathisiert man mit dem Schriftsteller Georg Dreymann und erst recht mit dem Stasi Hauptmann Gerd Wiesler, der überzeugt von dem inzwischen verstor-benen Ulrich Mühe gespielt wird.
 
Zivilcourage ist das Thema.
 
Für uns kein Thema mehr?
 
Eine Gesellschaft, egal ob demokratisch oder totalitär organisiert, verkrustet mit der Zeit. Im totalitären System ist das sogar Plan. Man will gar, dass sich Strukturen bilden und man mit Angst und Schrecken die Bürgerinnen und Bürger in Schach halten. Aber –und davor darf man nicht die Augen verschließen- auch in demokratischen Systeme können sich totalitäre Strukturen herausbilden. Der Mensch strebt nun mal nach Macht. Der Mensch ist eitel. Außerdem ist der Mensch zunächst einmal träge. Er begibt sich in die Haltung, die Bequemlichkeit und Ruhe verspricht.
 
Diejenigen, die mit diesen menschlichen Eigenschaften spielen, können Menschen manipulieren. Manipulieren heißt Menschen so beeinflussen, dass diese spät oder gar nicht merken, dass sie Dinge tun oder akzeptieren, die sie eigentlich nicht wollen.
 
Da gibt es Menschen, die Ihnen nur allzu bereitwillig Dinge abnehmen, die Sie nicht gerne tun. Das können Handlungen sein, aber auch Denken. Plötzlich, nach langer Zeit, fügen sich Puzzleteile zu einem Bild zusammen und Sie sind erstaunt und ha-ben das alles nicht gewollt.
 
„Währet den Anfängen“, heißt es. Aber wann erkennt man, wann etwas anfängt?
 
Wann erkennt man, dass am Anfang ein eher verrückt oder „nur“ entrückter Adolf Hitler mit seinen Reden Zuhörer mitreißt und mit ein paar umherstehenden selbst Uniformierten Säle beherrscht und am Ende eine ganze Nation moralisch und materiell in den Ruin getrieben wird.
 
„Ich habe nichts gewusst. Hätte ich etwas davon mitbekommen, was hätte ich tun können?“ Wer schon einmal die Nacht mit einer Fliege im Schlafzimmer verbracht hat, der weiß, dass auch ein einzelner ganz schön viel bewirken kann.
 
Seid aufmerksam! Seid wachsam! Treue heißt auch, dem anderen sagen oder Signal geben, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Stellt sich heraus, dass es Fehlalarm war, umso besser. Lieber einmal zu viel Fehlalarm als das die Feuerwehr einmal zu wenig oder zu spät gekommen ist!
 
In diesem Sinn ist „Das Leben der Anderen“ ein Alarmzeichen – hoffentlich Fehlalarm.