Plädoyer für selbstbewusste und lebendige Hochschulen

Der Geist der zur Diskussion gestellten Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetztes (NHG) ist für die Hochschulen ebenso wie schon das NHG in der derzeit gültigen Fassung völlig indiskutabel.

 

Weitere Informationen und der Artikel.

 

 

immobilienmanager.AWARD 2010

immobilienmanager zeichnet 2010 wieder erfolgreiche Unter- nehmen, Projekte und Personen der Immobilienwirtschaft mit dem immobilienmanager.AWARD aus.

 

Mehr Informationen und die Bewerbungsunterlagen im Bereich "Aktuelles".

 

Home Kolumne Die richtigen Fragen?

Die richtigen Fragen?

Zum Filmauftakt von der „Baader-Meinhof-Komplex“ am 25.09.2008

 
„Der Baader-Meinhof-Komplex“ – ein Opfer- oder ein Täterfilm?
 
„Der Baader-Meinhof-Komplex“ – kaum ein Film wurde, bevor er überhaupt in den Kinos zu sehen war, so sehr diskutiert. Die Frage, die im Zentrum der Diskussion und der Zeitungskommentartoren war, hieß: Ist das ein Opfer- oder ein Täterfilm? Damit setzen sich medial gut inszeniert vornehmlich Personen auseinander, die damals politische Entscheidungsträger waren – oder das gab den Diskussionen einen besonderen Reiz - Kinder von Opfern waren.
Aber die Frage, ob nun Opfer- oder Täterfilm ist keine spannende Frage. Zudem liegt für jeden, der den Film gesehen hat, die Antwort auf der Leinwand: er ist eindeutig ein Täterfilm.
 
Eine viel spannendere Frage hingegen ist, wie geht eigentlich eine Generation mit diesem Film um, die immer nur im Wohlstand aufgewachsen ist und die sich nie in der Notwendigkeit sah, für irgendetwas auf die Straße zu gehen. Eine Generation, die so satt ist, dass sie nicht einmal mehr für eigene Interessen, wenn sie sie denn identifiziert, zu kämpfen bereit ist. Eine Generation, die im übrigen ihre Elterngeneration als ebenso lau empfindet wie diejenige, die dem Baader und der Meinhof nachrannten?
 
Muss „Der Baader-Meinhof-Komplex“ für eine solche Generation nicht wie ein Historienfilm wirken? Vergleichbar der Situation als ob man sich einen Historienkrimi zu Elisabeth I. und ihrem Vernichtungskampf gegen Maria Stuart anschaut?
 
Wie skurril wirken die Szenen sexueller Befreiung auf eine Generation, die sich eher wundern muss, wenn in der Regenbogenpresse oder in der Fernsehnwerbung mal jemand angezogen ist?
 
Aber viel spannender ist die Frage nach der Lehre für die Zukunft, die Politiker doch an einschlägigen Gedenk- und Feiertagen so gerne bemühen, indem sie die Lehre aus der Geschichte anmahnen.
 
Was für eine Lehre ziehen die Älteren? Wann wird oder könnte überhaupt derWind umschlagen, wo es der jungen Generation zu platt ist, nur noch auf Konsum reduziert zu sein? Welche Fragen werden sie den Älteren stellen und wie werden die antworten?
 
Oder werden die Älteren von heute so überfordert sein wie die Älteren von damals, so dass alle (fast) nur noch passiv Beteiligte sind?
 
Wie ist das mit dem Idealismus der Jüngeren? Wie werden sie ihre Ziele und Wünsche, Visionen und Utopien identifizieren, für sie kämpfen – mit Worten oder, wenn sie sich auch nicht mehr verstanden fühlen, auch mit anderen „Waffen“?
 
Das alles ist –so meine ich- viel wichtiger als die Frage nach Opfer- oder Täterfilm. Wenn wir diese Fragen beantworten mit denen, die die Zukunft vor sich haben, dann werden die einen nicht mehr zu Tätern und die anderen auch nicht mehr zu Opfern.